Reinigung und Pflege von Fett- oder Pull-Up-Ledern


"Fettleder", "Wachsleder" oder "Pull-Up-Leder" sind Leder, bei welchen die oberste Farbschicht eine eingefärbte Fett- oder Wachsschicht ist. Besonders weit verbreitet ist diese Lederart bei Schuhen und Taschen. Im Möbelbereich wird für diese Lederart auch der Begriff "Saddle-Leder" verwendet.

Fett- und Pull-Up-Leder haben eine Patina, die sich im Gebrauch verstärkt.



Bei Fettledern ist die Narbung erhalten, wogegen bei Pull-Up-Ledern die Narbung in der Herstellung angeschliffen wurde. Fett- und Pull-Up-Leder gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Glatt oder grobnarbig und von matt bis glänzend. Kennzeichnend für die Leder sind eine Patina-Optik, das leichte Entstehen von Gebrauchsspuren durch Kratzer und die leichte Abfärbung beim Abreiben mit einem angefeuchteten Lappen. Die Abfärbungen entstehen, weil die verwendeten Öle und Fette für die Oberflächenbehandlung eingefärbt sind.

Es gibt aber auch Leder, die „Pull Up“ genannt werden, aber nur eine „Pull Up“-Optik haben. Es sind so genannte polyurethan-beschichtete Spaltleder, die PU-Leder. Beachten Sie hierzu die entsprechende Anleitung. Solche Leder bekommen keine Gebrauchsspur durch einen Fingernagel und geben auch keine Farbe an einen weissen, angefeuchteten Lappen ab. PU-Leder sind meist aus preiswertem Spaltleder. Es ist kein hochwertiges Leder.

Wichtig! Solche Leder müssen anders gepflegt werden! Sonst entstehen Schäden.

PU-Leder sehen Fettledern ähnlich, haben aber eine Beschichtung und sind aus Spaltleder.



Neue Fettleder oder Pull-Up-Leder sind entgegen der Erwartung meist offenporig. Regentropfen und andere Flüssigkeiten ziehen in das Leder ein und hinterlassen dann Fleckenränder. Der Test ist einfach. Einen Tropfen Wasser an einer verdeckten Stelle verreiben. Zieht der ein und dunkelt das Leder, dann ist es offenporig. Für solche Leder ist die COLOURLOCK Imprägnierung als Fleckenschutz die beste Erstpflege. Bei Fett- oder Pull-Up-Ledern, wo ein Tropfen Wasser nicht eindringt, ist die COLOURLOCK Aniline Cream die erste Wahl. Im Gegensatz zur Imprägnierung ist bei den Creme-Varianten der Ausgleich von Gebrauchsspuren stärker. Bei offenporigen Fett- oder Pull-Up-Ledern kann das aber zu fleckigen Ergebnissen führen. Im Zweifel ist daher die Imprägnierung die erste Wahl für die Alltagspflege.

Zur Alltagsreinigung können Fett- und Pull-Up-Leder mit einem weichen Tuch oder Staubwedel abgestaubt werden. Es darf auch mit einem leicht angefeuchteten Lappen abgewischt werden. Aber nicht zu feucht und nicht stark reiben. Sonst kann es zu Flecken oder Farbabrieb kommen.

Es ist typisch für Fettleder, dass sie nach kurzer Zeit Gebrauchsspuren bzw. Patina aufweisen. Das ist dann ein gewünschter Effekt dieser Lederart. Ein Kratzen mit dem Fingernagel verursacht einen hellen Strich.


Bei leichten Gebrauchsspuren können diese mit einem weichen, trockenen Tuch auspoliert werden. Das Fett oder Öl wird dabei verrieben, und die Kratzer werden wieder ausgeglichen. Sind die Spuren stärker, kann der Lappen mit Wasser leicht angefeuchtet werden. Bei noch stärkeren Gebrauchsspuren den Lappen mit COLOURLOCK Aniline Cream leicht anfeuchten und damit die Gebrauchsspuren auspolieren. Zur Sicherheit die Vorgehensweise immer erst im verdeckten Bereich testen! Bei zu empfindlichen Ledern zuerst die COLOURLOCK Imprägnierung verwenden und danach erst die Gebrauchsspuren auspolieren.

Dunkle Stellen können durch Dehnen der Oberfläche wieder aufgehellt werden. Bei allen Vorgehensweisen muss immer darauf geachtet werden, eine möglichst homogene Oberfläche zu erhalten. Daher immer beide Schuhe, alle Hauptflächen einer Tasche oder alle Sitzflächen einer Garnitur bearbeiten.

Bei Veränderungen des Leders, die sich so nicht verbessern lassen, immer zuerst einen Fachbetrieb um Rat bitten.



Video über Reinigung und Pflege von Ölledern oder Fettledern


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